Saschas Vater gibt Urwaldlaute von sich, weshalb sich Sascha ein wenig für ihn schämt. Dani, der neue Nachbarsjunge, der als Agent in geheimer Mission unterwegs ist, möchte der Sache auf den Grund gehen. 'Der kann keine Kinder leiden', gibt Sascha ihm als Warnung mit auf den Weg, worauf ein Sechstklässler aus dem Publikum bemerkt: "Selber 'n Kechel!"
Die Szene ist rührend und symptomatisch zugleich, zeigt sie doch, wie die Schüler (...) die Spielvereinbarung angenommen haben. Gabriel Kemmether (Sascha) und Gregor Wolf (Dani), die da von einem Zwölfjährigen als 'Kegel' bezeichnet werden, haben beide die Mitte des dritten Lebensjahrzehnts überschritten. Sie spielen die Jungen aber so perfekt, daß sie als Gleichaltrige angenommen werden. (...)
Die Inszenierung, die Torsten Krug und Nanni Marotzke auf die Bretter des kleinen "Theater Tumult" auf die Bühne gebracht haben, ist ein wundervolles Stück Theater mit ausgezeichneten Darstellern. Den Sechstklässlern (...) war keine Sekunde langweilig, auch die wenigen Erwachsenen zur Premiere (...) hatten einen Heidenspaß.
Das Stück des Kanadiers David S. Craig ist sowohl für Schulklassen als auch für einen Besuch in Familie geeignet. Papis sollten aber auf der Hut sein. Wer sich auf das Spiel einläßt, muß damit rechnen, daß ihm vor Rührung eine Träne durchs Knopfloch kullert. Vor aller Augen.
Thomas Spanier, Ostthüringer Zeitung