Greza spielt einen starken Mann, der aber seine überbordenden Emotionen und unkontrollierbar scheinenden Affekte nur bedingt hinter einer abgebrüht coolen Fassade verbergen kann. Immer wieder bricht die Verzweiflung über das Erlebte durch, immer wieder überrascht Greza mit Ausbrüchen, mit Momenten mentaler Entgleisung.
Zwischen den Pflanzen, in denen sich Greza frei bewegt und, das Publikum mit sich ziehend, immer neue Stationen für seine Erzählung sucht, entstehen tief beeindruckende Bilder. Sowohl ästhetisch, als auch emotional.
Wohl dosierte Klangeffekte – wie etwa Meeresrauschen – verleihen dem Glashaus eine mystisch unwirkliche Grundstimmung. Dieses freie aber wohl durchdachte Spiel mit der Kulisse erfährt einen Höhepunkt, wenn Greza das Glashaus verlässt, um Odysseus im Hades – der Unterwelt – hinter dem Glas effektvoll beleuchtet, von außen, wie aus einer anderen Dimension erscheinen zu lassen.
Trotz aller Introspektive, gelingt es, die Geschichte Odysseus in gut einer Stunde mit allen zentralen Wendepunkten zu erzählen, was das Stück, frei nach Homer, auch für die in altgriechischer Epik weniger bewanderten, leicht verständlich macht. Torsten Krug lässt sein Werk eben nicht in undurchsichtigem Kaprizieren auf die reine Metaebene einer kriegsgeschädigten Figur ersticken, er öffnet Perspektiven auf allen Ebenen.
Christian Oscar Gazsi Laki,
Westdeutsche Zeitung